Donnerstag, 16. Juli 2015

Satsuki Kiryuin - Cosplay Tutorial


"Fear is freedom! Subjugation is liberation! Contradiction is truth! Those are the facts of this world! And you will all surrender to them, you pigs in human clothing!
Satsuki Kiryuin

Das zweite Cosplay-Duo, welches wir auf der Hanami vorgestellt haben, war Pasels als Ryuko Matoi (male street wear outfit) und Terrorpuschel als Satsuki Kiryuin (junketsu unverwandelt). Ich mache dieses Mal den Anfang und stelle euch vor, wie ich bei Satsuki Kiryuin vorgegangen bin.

Ich habe mich an dieser offiziellen Vorlage orientiert:

Die einzelnen Teile sind:
- Epauletten
- Latz
- Armbinde
- Uniform
- Stiefel
- Katana & Scheide (seperater Post)

An Stoff habe ich wieder meinen heißgeliebten Baumwollsatin in diversen Farben benutzt dazu noch goldfarbenen Stoff und Wirkfutter (das ist ebenfalls leicht elastisch).

Fangen wir mit der Uniform an. Nachdem das Schnittmuster so weit gepasst hat, habe ich das Futter genäht. Das Futter ist ohne Ärmel damit es nicht zu warm wird.

Der Oberstoff wird auf die gleiche Weise genäht, sowie die Ärmel:



Die goldfarbene - ich nenne es mal Verzierung- habe ich erst mal am Stück ausgeschnitten...



...und versucht an zu pinnen. Nach geschätzten 100 Versuchen und blutigen Fingern habe ich dann die Teile nochmals zusgeschnitten allerdings jedes einzeln und passend angepinnt:



Nachdem dies endlich geschafft war gings ans annähen...


...und tadaaa:




Die unteren goldenen Zipfel bleiben erst mal lose hängen, die werden später per Hand an den Rock genäht. Jetzt wird erst mal das Futter an den Halsausschnitt genäht, eingeschnitten und glatt gebügelt. Dann der nahtverdeckte Reißverschluss zwischen Oberstoff und Futter genäht. 
Der Rock ist ein simples ziemlich langes Rechteckt in Falten gelegt. Die Nähte habe ich geschickt in den Falten platziert (Perfektionismus und so ^-^) und rechts auf rechts an den Oberstoff genäht (das Futter ist nur angeheftet damit es ewas Spiel hat:

Die goldenen Zipfel können jetzt per Hand angenäht werden. Der Plan war eigentlich, dass sie in den Falten verschwinden aber dafür waren sie zu kurz.


 
Die Ärmel lassen sich nun von links annähen (einfach den RV aufmachen, Ärmel rechts auf rechts platzieren und annähen, das Futter dabei einfach mit ein fassen):


Die Manschetten bestehen aus einer simplen Vorlage, BW-Futter,Vlieseline und Oberstoff:



Vlieseline wird auf den Oberstoff gebügelt und das Satinband aufgenäht:





Die Rückseite schließen, ebenso beim BW-Futter. Dieses rechts auf rechts an den Oberstoff nähen und glatt bügeln:

Die Manschette wird in den Ärmel gelegt, per Hand fixiert und über den Ärmel gestülpt damit die Naht verdeckt ist, soll ja auch sauber aussehen ^-^
(nicht wundern, dass sind after-con Fotos, deshalb ist der Rand etwas schmutzig)





Weiter gehts mit dem Kragen. Hier habe ich mich an der Leseprobe von "How to make myCostumes" orientiert, die könnt ihr übrigens hier finden, und auf die Vorlage erweitert. Der Kragen ist vorne geschlossen und hat noch einen festen Stehkragen:




Beides habe ich mit Vlieseline verstärkt (Im Endeffekt hätte ich die Vlieseline nur im Stehkragen gebraucht). Dieser wird an das Kragen-Hauptteil genäht:


Die Augen sind etwas tricky weil sie aus vielen kleinen und v.a. geschwungenen (!) Teilen bestehen:







Mit viel Geduld und einem guten Bügeleisen kann man beide an den Kragen positionieren:


Das Wirkfutter wird rechts auf rechts angenäht (die RV Öffnung wird offen gelassen) und gut gebügelt, somit ist der Kragen gut eingefasst:





Ich habe mich dafür entschieden vorne einen nahtverdeckten RV ein zu nähen. Das schien mit die beste Lösung zu sein um den Kragen später auch an- und ausziehen zu können. Der RV wird in die Öffnung eingenäht:

Die Naht kann ruhig zu sehen sein, denn diese wird durch das Satinband verdeckt. Dieses wird dann einmal rund herum angenäht, dabei wird auch das Futter mit angenäht was aber nicht schlimm ist, einfach für den unteren Faden weiß nehmen:






Die Schleife habe ich ganz simpel aus 2 Lagen Stoff ausgeschnitten, rechts auf rechts genäht, umgedreht und mit einem Rechteck - das quasi den Knoten der Schleife bildet - per Hand an den Kragen genäht:


Die Armbinde, dass muss ich zugeben, ist nicht das schönste am Cosplay. Die kann man sicherlich auch schöner gestalten. Vom Prinzip her habe ich für die Elemente die sich herunter drücken lassen um Junketsu zu verwandeln, ein Stück Schnur wie eine Paspel eingenäht:






Mit dem Gummiband hält es besser am Oberarm und ist bewegungsfreundlicher:


Für die Epauletten habe ich Fransen als Meterware gefunden und an den oberen Teil genäht (dabei die Fransen mit Tesa fixieren):





Ober- und Unterstoff rechts auf rechts vernähen und vorsichtig wenden:


Dazwischen habe ich eine kleine Platte Moosgummi beklebt mit etwas Volumenvlies gesteckt. Das Loch verschließen, rund herum absteppen und noch eine Reihe Fransen aufnähen und kleben:




An die linke Epaulette wird dann noch die Kordel geklebt (Dafür das Ende ausfransen und mit viel Kleber fixieren):

An die Unterseite werden noch 2 Streifen Klett per Hand genäht, das Pendant auf den Kragen damit die Epauletten halten und bei Bedarf wieder abgenommen werden können. Man kann sie aber auch fest an den Kragen nähen.



Problemkind Stiefel. Es gibt zwei Versionen der Stiefel, wie man dabei vorgehen kann stelle ich euch im Folgenden vor und warum sie mich so genervt haben.

Version 1:

Altbekannte Technik: Man nehme ein Paar Pumps und näht Stulpen, verziert sie mit Satinband und fixiert diese am Schuh:



Dann den Absatz passend mit Worbla modellieren, anmalen und fertig:



Die Problematik an dieser Version ist, dass mir: 

1. nach einiger Zeit die Füße höllisch geschmerzt haben
2. Trotz eingenähtem Silikonbund eines Strumpfhalters wollten die Stiefel partout nicht an Ort und Stelle bleiben, was
3. auch daran lag, dass sie zu kurz geraten sind und ich
4. das blöde Futter hätte weglassen sollen.

Fazit: ich saß die halbe Hanami nur herum weil ich nicht mehr laufen konnte.

Version 2:

Hinter Version 2 stand die Idee die Overknees in Strümpfe und Schuhe zu trennen damit ich bei Bedarf auf flache Schuhe umsteigen kann. Da ich nicht nochmal Geld für ein neues Paar Pumps ausgeben wollte habe ich kurzerhand ein Paar eigene geopfert. Leider mussten dafür erst mal gefühlte 100 Nieten entfernt werden:



Dann heißt es wieder: modellieren, modellieren, modellieren... (ich wurde gebeten mehr Progress Bilder zu machen, deshalb hier die Bilder-Flut)







Das Worbla wird wieder mit Holzleim grundiert:


Die blaue Farbe bei Version 1 hat mir nicht so gefallen da sie zu dunkel und nicht so sauber deckt, dementsprechend habe ich die Schuhe komplett mit grau noch grundiert, auch die Sohle (bis auf die Trittfläche) bevor die weiße und die blaue Farbe dazu kommen.





Das blau wirkt jetzt insgesamt heller und deckender. Glanzlack gibt ihnen einen schönen finish. 

Die Strümpfe in Version 2 bestehen aus leicht stretchigem Lackstoff und haben eine Sohle.


Auch hier wird das Satinband aufnehäht und der Bund einfach mit ZickZack-Stich abgesteppt damit er elastisch bleibt.




Fertig ist dann auch diese Version, den Vergleich seht ihr hier:


Version 2 sieht durch den höheren Absatz und dadurch dass sie insgesamt länger sind viel besser aus. Blöderweise wollte auch die Version trotz doppeseitigem Klebeband nicht dort bleiben wie sie soll. Ich bin nun vollends genervt um komme wohl um Strumpfhalter nicht drum rum. Ein gutes hat es trotzdem: Mir haben die Füße nicht mehr weh getan *fg*.







Falls ihr Fragen oder Anregungen habt, könnt ihr uns gerne schreiben.

LG Terrorpuschel

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